Es war einmal, vor langer, langer Zeit .... Etwas später, genauer
gesagt um kurz nach 15.00 Uhr bin ich in Mittelfranken auf die Welt gekommen.
Ein paar Monate später bin ich nach Ansbach übergesiedelt und begann meine
"Karriere" im Kindergarten. Bereits während der Schulzeit am Platen-Gymnasium
bin ich Jugendgruppenleiter geworden und habe unzählige Gruppenstunden,
Fahrradtouren, Zeltlager ect. vorbereitet und gehalten. Einer der Höhepunkte war
mit Sicherheit die Übernahme der Zeltlagerleitung 1987. Mitte der 80-iger Jahre
rief der olivgrüne Verein mit dem Y zu einem großen 15-monatigem Zeltlager auf,
dessen Charme ich mich nicht entziehen konnte. Zum Studium bin ich nach
Würzburg ins "Ferdum" gezogen, dem legendären Wohnheim: diese geniale
Wohngemeinschaft hat mich stark geprägt, aber umgekehrt gilt das ebenso! Mein
Biologiestudium habe ich 1993 mit dem Diplom abgeschlossen und anschließend das
1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien abgelegt. In der Zeit zwischen
Februar 1996 und Februar 1998 habe ich das Referendariat am Friedrich-Koenig-
und am Deutschhaus-Gymnasium in Würzburg mit folgender Fächerkombination abgelegt:
Biologie & Chemie
Das Referendariat habe ich mit dem
2. Staatsexamen abgeschlossen und stand anschliessend mit vielen anderen
Junglehrern auf der Strasse. Da die Aussichten im gymnasialen Bereich
katastrophal waren habe ich mich im Pharmabereich beworben: Am 01.04.1998 begann
ich als Außendienstmitarbeiter bei der Firma INNOVEX. Mittlerweile hat sich dort ein Teil abgespalten: Pharmexx
Bei Innovex war ich für ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem
Pharmakonzern SmithKline Beecham zuständig. Seit dem 01.01.1999 arbeitete ich
direkt bei SmithKline Beecham als Pharmaberater im Außendienst. Mein Gebiet
erstreckte sich über West- und Zentralunterfranken. Seit dem 27.12.2000 ist
die Fusion von SmithKline Beecham und Glaxo Wellcome vollzogen, so dass ich nun
unter der Flagge von gsk - GlaxoSmith
Kline die Ärzte in meinem Gebiet besuchte. Nachdem nichts beständiger ist,
als der Wechsel, hatten wir seit dem 01.01.2003 neue Gebiete. Das bedeutete
konkret für mich: Ich durfte weiterhin Würzburg betreuen, aber auch wieder
Aschaffenburg, Miltenberg, und den gesamten Spessart.
Kaum waren ein paar Tage vergangen, gabt es Umstrukturierungen:
Unsere Außendienststärke wurde verkleinert (etliche Leihaußendienstler
wurden gegangen; viele Festangestellte GSK-ler müssen ihre Gebiete, Vorgesetzte
etc. wechseln. Ohne Flexibilität kein Job! Wenn ihr diese Zeilen lest, ist
wahrscheinlich schon die nächste Umstrukturierung im Gang ;-)
Am 12.03.2006 fanden Pfarrgemeinderatswahlen in der katholischen, aber
ökumenisch engagierten, Rimparer Pfarrei St. Peter und Paul statt. Meine
Tätigkeit im Pfarrgemeinderat wurde dabei bis 2010 bestätigt, worüber ich mich
sehr gefreut habe. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die mir
dieses Vertrauen entgegengebracht haben.
Unverhofft traf mich 2006 die mail vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus: im
September 2006 könne ich als Biologie- und Chemie-Lehrer am Balthasar-Neumann-Gymnasium (BNG) in Marktheidenfeld anfangen.
Keine 1/4 oder 1/2 Stelle, nein eine ganze! Zunächst als Angestellter, mit der
Zusicherung in spätetens 2 Jahren als Beamter übernommen zu werden, sofern ich
die Verfassungstreue der Bundesrepublik Deutschland weiterhin wahre ...
Nach kurzem Überlegen kündigte ich bei GSK, verzichtete dadurch auf den
Firmenwagen, die Möglichkeit auf Prämien und viele weitere angenehme materielle
Extras. Es war ein kompletter Neuanfang: am 13.09.2006 stand ich erstmals wieder
als Lehrer vor Schülern und begann Biologie und Chemie zu unterrichten. Ich fand
großen Gefallen daran, trotz - oder gerade wegen !?! - der extrem lebhaften 9c,
die mir zur Klassleitung anvertraut wurde und aufgrund des freundlichen und
jederzeit hilfsbereiten Lehrerkollegiums. Im Schuljahr 2006/2007 unterrichtete
ich fast 300 Schüler in 10 Klassen (von der 6. Jahrgangsstufe bis zur
Kollegstufe). Nach einem bewegten und bewegendem Schuljahr habe ich kurz vor
Schuljahresende erfahren, dass meine Zeit am BNG im Juli 2007 endet und ich
daher ab September 2007 dem Gymnasium in
Veitshöchheim zugeordnet wurde. ...
Auch hier empfing mich ein
offenes, hilfsbereites Lehrerkollegium, allen voran die Fachschaft Biologie /
Chemie, die sich souverän meinen vielen Fragen ("Wo finde ich denn hier ...")
gestellt hat. Danke! Von der Klassleitung der 9c am BNG zur 9c in Veitshöchheim:
ähnliche Situation und doch völlig anders! Auch hier lauter liebenswerte,
sympatische Nachwuchs-Chemiker mit teilweise intensiv ausgeprägter
Spass-Orientierung. Insgesamt - über alle Klassen hinweg - ein sehr positives
Bild aus meiner Sicht; demnach eine prima Basis für die nächsten Jahre ... Im
weiteren Verlauf des Schuljahres bestätigt sich meine Vermutung: es macht total
Spass zu unterrichten und sich den möglichen und "unmögichen" Anforderungen und
Anfragen der Schüler zu stellen. Die Gefahr, dass es mir dabei langweilig werden
könnte sehe ich absolut nicht ... dazu ist dieser Beruf viel zu spannend - und
außerdem gibt es noch eine große Palette an chemischen Experimenten, die ich
nocht (!!!) nicht ausgetestet habe!
Wir schreiben das Schuljahr 2008/09.
Eine völlig neue Situation: statt einer 9c als Klassleitung - wer hätte es
gedacht - die 9b! Freilich könnte man denken, dass mittlerweile Routine einkehrt
- dies mag auch für einige organisatorische Abläufe zutreffen - aber die große
Herausforderung bleibt und sie darf tagtäglich neu entdeckt werden: Wie trete
ich einer liebenswert-krassen Herde als lauter jungen Menschen, die gerade von
der Pubertät wachgeküsst werden, gegenüber und vermittle sowohl biologische als
auch chemische Meilensteine der Menschheitsgeschichte? Wer sich schwer tut,
dies nachzuvollziehen, der möge sich eine Antwort auf folgende Frage
überlegen: Herr Hirsch, Sie haben uns gerade ganz viel über die
Vervielfältigung von DNA und die dabei benötigten Enzyme erzählt, aber warum
haben sie heute ein Hemd und kein T-Shirt an?
Fazit: der liebe Gott muss
irgendwo eine humorvolle Ader haben, sonst hätte er uns nicht so kunterbunt
zusammengewürfelt ...
Im Juli 2007 war ich noch Gast bei der
überragenden Jonglieraufführung "Deutschland - ein Sommermärchen", am 06.07.2009
durfte ich erstmals bei der 2. Auflage dieser Veranstaltung "Hier zappt der Bär"
aktiv mit dabei sein. Zusammen mit meinen Kollegen Jochen und Wolfgang (zwei
Vollblutmusikern), sowie Matthias (einem genialen Jongleur, Organisatior,
Stratege und Motor dieser Großveranstaltung) durfte ich auf der Bühne stehen und
den Zillertaler Hochzeitsmarsch jongliertechnisch umsetzen ... eingebettet in
ein buntes Feuerwerk von ausgezeichneten Showacts ... ... und mir ist absolut
klar geworden, dass ich von dieser Show unbedingt einmal meinen Enkeln und
Urenkeln erzählen möchte ... denn ich fühle mich von den vielen Erfahrungen,
Erlebnissen und Begegnungen sowohl während der Planung und Vorbereitung als auch
während der Show unendlich reich beschenkt. An dieser Stelle ein dickes
Dankeschön und Vergelt´s Gott an euch alle , die
ihr dazu beigetragen habt!!!
Jonglieren ist weit mehr, als nur Dinge in
die Luft zu werfen und wieder zu fangen - Jonglieren ist für mich zu einer
Lebenseinstellung geworden!